Luftangriffe auf Japan | |||||||||||||
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Teil von: Pazifikkrieg | |||||||||||||
B-29 Superfortress-Bomber werfen Brandbomben über der Stadt Yokohama ab, Mai 1945.[1] | |||||||||||||
Datum | 18. April 1942 bis 15. August 1945 | ||||||||||||
Ort | Japanische Hauptinseln | ||||||||||||
Ausgang | Alliierter Sieg | ||||||||||||
Folgen | Alliierte Besetzung Japans | ||||||||||||
Friedensschluss | Kapitulation Japans, Friedensvertrag von San Francisco | ||||||||||||
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Die Alliierten führten im Pazifikkrieg zahlreiche Luftangriffe auf Japan durch, die viele Städte des Landes großflächig zerstörten und mindestens 241.000 Menschen töteten. In den ersten Jahren nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor beschränkten sich diese Luftangriffe auf den Doolittle Raid im April 1942 und kleinere Attacken gegen Militärstellungen auf den Kurilen ab Mitte 1943. Seit Juni 1944 setzte das strategische Bombardement der Inseln ein und dauerte bis zur Beendigung der Kampfhandlungen am 15. August 1945 an. Durch das Vordringen der Kriegsfront auf Japan wurden die Luftangriffe im Verlauf des Jahres 1945 zusätzlich durch see- und landgestützte taktische Lufteinheiten unterstützt.
Die Luftangriffe der Streitkräfte der Vereinigten Staaten begannen im großen Stil ab Mitte 1944 und steigerten sich in Umfang und Intensität insbesondere während der letzten Kriegsmonate. Trotz Planungen in der Vorkriegszeit konnten die US Army Air Forces die planmäßige strategische Bombardierung erst nach Erhalt des technisch überlegenen B-29-Bombers beginnen. Für diesen Typ wurde eigens eine eigenständige Luftflotte, die Twentieth Air Force geschaffen. Von Juni 1944 bis in den Januar 1945 hinein waren die B-29 Verbände in Britisch-Indien stationiert und flogen, mit Tankstopps im nicht japanisch besetzten Teil Chinas, von dort aus Japan an. Diese Langstreckenflüge stellten sich jedoch als ineffektiv heraus. Ab November 1944 wurde die strategische Bombardierung erheblich ausgeweitet, nachdem die Marianen erobert und die dortigen Flugfelder verfügbar geworden waren. Die Angriffe richteten sich ursprünglich hauptsächlich gegen Industrieanlagen und zielten ab März 1945 allgemein auf urbanes Gebiet. Trägergestützte und nach der Eroberung von Okinawa gestartete Bomber griffen 1945 zusätzlich Japan an, um die ab Oktober 1945 geplante Invasion der Hauptinseln vorzubereiten. Anfang August 1945 warfen amerikanische Bomber der Spezialeinheit 509. Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki ab.
Japans Militär und die Zivilverteidigung waren nicht in der Lage, die alliierten Luftangriffe zu stoppen. Die Zahl der auf den Hauptinseln stationierten Jagdflugzeuge und Flugabwehrkanonen stellte sich als zu gering heraus. Erschwerend kam hinzu, dass die meisten der eingesetzten Flugzeug- und Kanonentypen die Höhe nicht erreichten, in der die B-29 flogen. Weitere Gründe für die Ineffektivität der japanischen Jagdgeschwader lagen in Treibstoffmangel, schlechter Pilotenausbildung und mangelnder Koordination der einzelnen Verbände. Trotz der Gefährdung japanischer Städte durch Brandbombenabwürfe verfügten die japanischen Brandschutzeinheiten nur über mangelhafte Ausrüstung und eine schlechte Ausbildung. Ebenso standen für die Zivilbevölkerung nur wenige Luftschutzbunker zur Verfügung. Diese Schwächen ermöglichten es den Alliierten, viele japanische Städte großflächig zu zerstören und selbst nur geringe Verluste zu erleiden.
Die alliierten Luftangriffe waren einer der Hauptfaktoren, die Mitte August 1945 zur Kapitulation Japans führten. Seit Kriegsende gab es langfristige Debatten über die moralische Rechtfertigung der Angriffe auf japanische Städte. Besonders kontrovers wurde dabei der Einsatz der Atombomben gegen Hiroshima und Nagasaki diskutiert. Die meistzitierten Schätzungen zu den Opfern unter der japanischen Bevölkerung gehen von etwa 333.000 Toten und 473.000 Verwundeten aus, andere Schätzungen variieren zwischen etwa 241.000 und 900.000 Toten sowie 213.000 und 1,3 Millionen Verwundeten. Zusätzlich zu diesen Verlusten unter der Bevölkerung zerstörten die Luftangriffe viele urbane Gebiete intensiv und führten zu einem enormen Rückgang der industriellen Kapazitäten.